„Ich hab Herzflimmern..“

Elektroschock beim Kammerflimmern

Vielleicht haben Sie einmal den Satz „Ich hab Herzflimmern..“ bereits in ihrem Bekanntenkreis gehört. Mit dieser Diagnose ist eigentlich ein medizinisches Problem nicht ganz korrekt beschrieben. Genau genommen gibt es zwei grundsätzliche Formen von „Flimmern im Herzen“.

Wenn Sie sich für die genauen Zusammenhänge interessieren, so möchte ich ihnen das etwas erläutern:


Zur Erinnerung, das Herz besteht aus zwei Hauptkammern und Ihnen zugeordnet zwei Vorhöfe. Die Hauptpumparbeit erzeugen die Kammern, nachdem sie zuvor durch Blut aus den Vorwürfen gefüllt wurden.

Beim „Herzflimmern“ ist im überaus größten Teil handelt es sich hierbei um ein sogenanntes Vorhofflimmern. Eine häufige Erscheinung die für den Patienten meist auch spürbare Verschlechterung der effektiven Herzleistung mit sich bringt. Durchaus nicht selten ist diese Veränderung zunächst aber auch unbemerkt verlaufen.

Was passiert beim Vorhofflimmern?

Der Dirigent des Herzrhythmus ist ein kleines Areal im Bereich des rechten Vorhofes, der sogenannte Sinusknoten. Der setzt normalerweise, bildlich gesprochen, einen Startfunken, dessen Strom sich dann gleichmäßig über den Vorhof ausbreitet und zu einem Zusammenziehen des Vorhofmuskels führt. Nach einer kurzen Verzögerung folgt sie Weiterleitung des Impulses auf die Kammer. Im Fall des Vorhofflimmerns kommt es zu einer diffusen und ungeordneten Erregung die auch nur ganz unregelmäßig eine Überleitung und nachfolgende Kontrakttour der Kammer zufolge hat. Diese unregelmäßige Abfolge und das Fehlen des eigentlichen Vorhofanteils an der Füllung der Kammer führen zu einer Abnahme des minütlichen Schlagvolumens, die Leistung sinkt.

Ein weiteres Problem ist aber vor allem, das sich in dem „zitternden“ Vorhof kleine Blutgerinnsel durch Verklumpung bilden können. Lösen sich diese ab und werden mit dem Blutstrom verschleppt, können sie einen Schlaganfall kleineren oder größeren Ausmaßes erzeugen. Es wird angenommen, dass mindestens ein Drittel der Schlaganfälle durch diese Form der Rhythmusstörung und ihre Blutgerinnsel hervorgerufen werden. Somit handelt es sich also durchaus um ein ernstes Thema. Tatsächlich leiden mehr als 1,5 Millionen Menschen an den Problemen des Vorhofflimmerns. Wie bei allen Herzrhythmusstörungen ist ein EKG das wichtigste Instrument um das Geschehen richtig einzuschätzen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Wenn sie also einen Leistungsknick, Luftnot oder einen unregelmäßigen Herzschlag verspüren, wenden sie sich an ihren Hausarzt. Auch ich als niedergelassener Internist (Schwerpunkt Kardiologie) und Hausarzt in Düsseldorf kann ihnen gerne dabei weiterhelfen.

Was passiert beim Kammerflimmern?

Zu unterscheiden ist das Vorhofflimmern von einer ganz anderen und dramatischeren Form des „Herzflimmern“, dem Kammerflimmern. Hierbei ist eine ähnliche, dauerhafte und diffuse Erregung der Herzkammer die Ursache, nicht mehr nur der Vorhöfe. Die Ursache hierfür ist häufig ein durch Gefäßerkrankung geschädigte Herz. Es ist ein absoluter Notfall, denn faktisch entspricht das Kammerflimmern einem Herzstillstand. Es verläuft, anders als das Vorhofllimmern, wenn nicht durch Elektroschockunterbrochen, sehr schnell tödlich.