Impfungen – Ein Thema, nicht nur der Kinder

Insbesondere durch die zum Teil hitzige Diskussion um die Impfungen gegen eine Infektion mit dem Masernvirus, die in den letzten Wochen sogar durch Talkshows ging, wurde das Thema noch einmal ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. Natürlich wurde auch ich als Hausarzt hierzu immer wieder befragt. Die Empfehlung zur Masernimpfung gilt nicht für alle und jeden, sie ist letztlich vom Geburtsdatum und den vorab durchgeführten Impfungen abhängig.


Also eine sehr individuelle Entscheidung. Wurden oder werden Impfungen durchgeführt, sollten diese im entsprechenden Impfpass (gelbes Heftchen) mit Datum und Chargennummern des verwendeten Präparates, sauber dokumentiert werden. Generell gilt, nicht dokumentierte Impfungen werden als nicht durchgeführt gewertet.

Der Impfpass

Oft liegt der Impfpass mit den entsprechenden Eintragungen aus der Vergangenheit irgendwo zwischen den Reisepässen und dem Stammbuch in der unteren Schublade einer wenig beachteten Kommode. Sehr oft aber auch, ist der Ausweis im Rahmen von Umzügen oder längeren Auslandsaufenthalten verloren gegangen. Es fällt dann bei solchen Gelegenheiten auch auf, dass nicht nur der Masernimpfschutz unbekannt ist, sondern dass auch alle anderen Impfungen entweder lückenhaft oder schlicht nicht vorhanden sind.

Meine Impfempfehlungen

Welche Impfungen grundsätzlich zu empfehlen sind, lässt sich recht einfach aus dem als Richtlinie gültigen Impfkalender des Robert-Koch-Institutes (www.rki.de) entnehmen. Es ist sozusagen das zentrale Organ und Register bezüglich Infektionskrankheiten des Bundesministeriums für Gesundheit und erstellt regelmäßig Veröffentlichungen zu neueren Entwicklungen und epidemiologische Daten. In dem Impfkalender ist anschaulich zu erkennen, welche Standardimpfungen von der Geburt bis zum Erreichen des Erwachsenenalters aktuell empfohlen werden. Je nach Alter, Aufenthaltsort und Vorerkrankung resultieren zudem ergänzende Empfehlungen, die außerhalb des regulären Schemas liegen. Hierzu zählen vor allem die Impfungen gegen Pneumokokken, den Grippevirus und den FSME-Virus. Selbstverständlich sind darüber hinaus spezielle Empfehlungen bei Auslandsreisen zu beachten. Wenn Sie also unsicher sind, bringen Sie Ihren Ausweis oder ihre Fragen einfach zum nächsten Gesundheitscheck mit.

Denn die Suche nach dem Impfpass lohnt sich, da möglicherweise eine Impflücke besteht, in deren Folge sehr anzunehmende Erkrankungen eine Konsequenz darstellen können. Das können Sie und ich als ihr Hausarzt in Düsseldorf gemeinsam verhindern.