Krebsfrüherkennung- wann und für wen?
In meiner Praxis als Internist und Hausarzt in Düsseldorf, aber auch als Kardiologe werde ich immer wieder nach Früherkennung von Krankheiten und Vorsorge gefragt. Neben der Früherkennung von Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, steht natürlich besonders die Krebsvorsorge im Blickfeld.
Von den gesetzlichen Krankenkassen werden einige Früherkennungsuntersuchungen unterstützt und finanziert. Für beide Geschlechter gemeinsam ist das Hautkrebsscreening ab dem 35. Lebensjahr im Abstand von zwei Jahren vorgesehen.
Diese Untersuchung wird von Dermatologen oder speziell hierfür fortgebildeten Hausärzten durchgeführt. Auch ich kann die Untersuchung bei Ihnen durchführen.
Hierbei werden mit einer speziellen Untersuchungslampe verschiedene Hautveränderungen auf ihr potentielles Risiko für den immer häufiger auftretenden Hautkrebs untersucht.
Ebenfalls für beide Geschlechter wird die Darmkrebsvorsorge unterstützt. Im Alter von 50-54 Jahren wird in einen Stuhltest auf für das Auge nicht erkennbare Blutbeimengungen gesucht. Diese können einen ersten Hinweis auf eine mögliche Krebserkrankung darstellen. Ab dem 55. Lebensjahr wird eine komplette Darmspiegelung (Dickdarm) empfohlen und kann alle zehn Jahre wiederholt werden.
Geschlechterspezifisch ist natürlich bei den Frauen eine regelmäßige gynäkologische Untersuchung ab dem 20. Lebensjahr dringend anzuraten. Die Mammografie (Röntgenuntersuchung der Brust) ist ab dem 50. bis zum 69. Lebensjahr alle zwei Jahre von den Krankenkassen getragen. Erfreulicherweise kann ich als Hausarzt hier in Düsseldorf aus meiner Tätigkeit berichten, dass Frauen diesbezüglich sehr viel konsequenter und gewissenhafter Gesundheitsvorsorge betreiben als die Männer. Für diese gilt, daß ab dem 45. Lebensjahr regelmäßige Prostatauntersuchungen auch von den entsprechenden Fachverbänden dringend empfohlen und auch in der hausärztlichen Praxis durchgeführt werden. Die häufig lapidar als „Hafenrundfahrt“ bezeichnete Tastuntersuchung der Prostata gehen meine Geschlechtsgenossen gerne aus dem Weg, wenngleich sie weitaus weniger unangenehm ist als viele befürchten. (Ich weiß wovon ich rede, ich muss sie schließlich auch bei mir durchführen lassen.. )
In jedem Falle gilt es früh die Möglichkeiten der Krebsvorsorge wahrzunehmen. Der Kampf gegen diese Geißel der Menschheit kann nur gewonnen werden, wenn er so früh wie möglich begonnen wird!
Eine tabellarische Liste der möglichen Vorsorge- und Früherkennungsangebote der Krankenkassen für Sie finden sie beispielsweise beim Bundesministerium für Gesundheit unter www.bundesgesundheitsministerium.de, Stichworte „Themen von A bis Z“, „Früherkennung“.
Natürlich sind über diese Maßnahmen hinaus weitere Checks möglich, werden aber zum Teil von den Krankenkassen nicht bezahlt. So zum Beispiel immunologische Tests auf verstecktes Blut im Stuhl anstelle der derzeit üblichen Gujak-Stuhltests (s.o.) oder der viel diskutierte PSA für Prostatakrebs, einer der vielen sogenannten Tumormarker. Falls Sie hierzu Fragen oder Wünsche haben, sprechen Sie mich oder meine Mitarbeiterinnen an.